Organisation erfüllt zwei Herzenswünsche von schwer kranken Saarländern

Für den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes ging es diesmal nach Köln und auf den Nürburgring. Diese Wünsche wurden jetzt zwei schwerkranken Saarländer:innen erfüllt:
Den Wünschewagen führte es diesmal nach Köln und auf den Nürburgring. Fotos: ASB Wünschewagen
Den Wünschewagen führte es diesmal nach Köln und auf den Nürburgring. Fotos: ASB Wünschewagen

Das Team des ASB-Wünschewagens Saarland hat wieder einmal zwei Menschen glücklich gemacht. Während Anna ein Konzert von Sunrise Avenue besuchen konnte, ging es für Oliver Fuchs auf den Nürburgring.

Anna darf endlich zu Sunrise Avenue

Anna ist absolutes Fangirl der finnischen Rockband. Eigentlich wollte sie ein Konzert auf der Abschiedstournee besuchen, doch Corona machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung – Warten war angesagt. Am Ende summierten sich die endlosen Monate zwischen Hoffnung und Enttäuschung auf zwei Jahre. Zeit, die man bei einer fortschreitenden, schweren Erkrankung nicht hat.

Der Traum drohte kurz vorm Ziel zu zerplatzen. Aus eigener Kraft hätte es Anna nicht mehr in die Lanxess Arena geschafft. Doch das Team des ASB-Wünschewagens Saarland setzte alles daran, ihren Herzenswunsch doch noch in Erfüllung gehen zu lassen.

Für Anna war extra ein Platz in der Loge reserviert

So machten sich die Wunscherfüller Annika und Holger am Tag aller Tage schon frühmorgens auf den Weg, um die junge Frau zu Hause abzuholen. Die Ankunft des Wünschewagens wurde von der Familie, vor allem aber von Anna und ihrem Begleiter, bereits sehnsüchtig erwartet. Mit Fanshirt, Tourflagge und Band-Bettwäsche ausgestattet ging es nach einigen Vorbereitungen endlich los Richtung Köln.

Wenn man als Fangirl mit dem eigenen „Tourbus“ anreist, darf ein ordentlicher Empfang nicht fehlen. „Die Sanitäter und Mitarbeiter der Lanxess Arena standen bei unserer Ankunft schon bereit, um uns in die extra für Anna reservierte Loge zu begleiten“, erzählt Annika. „Um uns von den Strapazen der Fahrt zu erholen, wurden wir vor Konzertbeginn durch unsere eigene Servicekraft rundum bestens versorgt und beköstigt.“

Anna konnte endlich ein Konzert ihrer Lieblingsband besuchen. Foto: ASB Wünschewagen

Dann war es endlich so weit: Zunächst griff die Vorgruppe Cyan Kicks zu den Mikros und heizte die Stimmung in der 20.000-Zuschauer-Arena ordentlich auf, bis schließlich der so lang ersehnte Countdown an der Bühnenleinwand startete. Extrem aufgeregt und mit strahlenden Augen fieberte Anna mit, als die Stars von Sunrise Avenue ins Rampenlicht traten. Da war er nun, der große Moment, und Anna genoss das Konzert mit all ihren Lieblingsliedern in vollen Zügen, darunter Superhits wie „Fairytale Gone Bad“ oder „Hollywood Hills“.

Szenen, die man nicht vergessen wird

Zweieinhalb Stunden vergingen im Flug, immer wieder gab es bewegende und leidenschaftliche Szenen, die sich einbrannten und die man nicht so schnell wieder vergisst. Beim hochemotionalen Finale öffneten sich ein letztes Mal alle Herzen auf der Bühne und in der Arena, im Publikum flossen nicht wenige Abschieds-Tränen.

Im Anschluss wurde das Quartett aus dem Saarland von den Mitarbeitern der Halle wieder sicher zurück zum Wünschewagen geleitet. „Nach der Verabschiedung machten wir uns mit unserem sichtlich erschöpften, aber überglücklichen Fahrgast auf den Heimweg“, so Annika und Holger. „Ein riesengroßes Dankeschön geht von uns an das Concertteam NRW, das Team der Lanxess Arena und besonders an unsere Servicekraft Michaela, sowie an die Johanniter Unfallhilfe Köln, die uns tatkräftig bei der Planung und Umsetzung von Annas Wunsch unterstützt haben.“

Oliver will auf den Nürburgring

Keine Frage, jeder Einsatz des Wünschewagen-Teams ist etwas ganz Besonderes. Aber der am 23. August dürfte einen Sonderplatz in den Annalen des ASB Saarland einnehmen. Schließlich dreht der Wünschewagen nicht alle Tage in schönster Formel-1-Tradition auf dem Nürburgring seine Runden. Zu verdanken ist das Oliver Fuchs. Einmal noch eine Erinnerung aufleben lassen und einmal noch etwas Neues ausprobieren, lauteten seine letzten Herzenswünsche. Ehrensache für Fabienne Klein und Maik Ganster, die als Wunscherfüller an den Start gingen.

Die Erinnerung an gutes Essen und an eine interessante Location führte das Trio zunächst nach Ramstein-Miesenbach. Dort steuerte man die „Big Emma“ an, ein Brauhaus plus Kaffeerösterei im Stil einer echten Almhütte.

Auch die Carrera-Bahn wird getestet

„Nach dem Mittagessen und den ersten interessanten Gesprächen wurde der Rest des Tages geplant“, erzählt Maik Ganster. Denn jetzt galt es ja, noch für ein neues Erlebnis zu sorgen. Die Wahl war auf den Nürburgring gefallen. Nach der Nürburg in der Eifel benannt, gilt die ursprünglich 28 Kilometer lange „Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke“ als längste permanente Rennstrecke der Welt – auch nach ihrer Stilllegung. Vor Ort stand zunächst die Besichtigung der Erlebniswelt auf dem Programm. Man schlenderte an alten und neuen Autos vorbei, erfuhr einiges über die Historie, testete die riesige Carrera-Bahn und bewunderte historische Siegerfahrzeuge wie den Benetton-Renault B195 (Baujahr 1995), mit dem Michael Schumacher Formel-1-Weltmeister wurde.

Bevor es auf die Rennstrecke ging, testete Oliver noch die Carrera-Bahn. Foto: ASB Wünschewagen

Ruckzuck war es 17.45 Uhr und es hieß: Strecke frei! Begleitet von zwei Sicherungswagen düste der Wünschewagen aus der Poleposition über die berühmte Bahn, die mit Namen wie Alonso, Hamilton, Vettel, Häkkinen oder Villeneuve verbunden ist. Endlich konnte er mal zeigen, was alles in ihm steckt. Ein Riesenerlebnis! „Unser besonderer Dank geht an das Team des Nürburgrings, das sich rührend um uns gekümmert hat und alle Komplikationen in Luft auflöste“, so Ganster. Nach einem kleinen Résumé trat das Trio die Heimreise an und winkte der Nordkurve noch mal im Rückspiegel zu. Ein besonderer Tag neigte sich dem Ende zu – „mit drei müden, aber beeindruckten Menschen“.

Wünschewagen hat schon Dutzende Menschen glücklich gemacht

Der Wünschewagen des ASB ist seit Anfang 2018 im Saarland unterwegs. Er hat bereits mehrere Dutzend Menschen glücklich gemacht, darunter Natalie, die zum letzten Mal am Furpacher Weiher spazieren konnte, „Star Wars“-Fan Peter, dem ein unvergesslicher Tag bereitet wurde, und Horst, der ein Spiel seines FCS live im Stadion verfolgen durfte. Wer den Wünschewagen unterstützen will, kann sich als freiwillige:r Helfer:in melden oder spenden. Infos gibt es per E-Mail, [email protected], und Telefon, (0681)967340.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilungen des ASB-Wünschewagens
– eigene Berichte