Private Show: Wünschewagen und Zauberer bereiten schwerkrankem Jungen unvergessliches Erlebnis in Illingen

Der achtjährige Leon aus Saarwellingen ist schwer krank. Gerne würde der Nachwuchsmagier noch eine Show der Ehrlich Brothers besuchen, aber Großveranstaltungen sind derzeit nicht erlaubt. Der ASB-Wünschewagen bereitete ihm und seiner Familie jetzt ein unvergessliches Erlebnis in der Illinger Illipse - zusammen mit Saar-Zauberer Maxim Maurice.
Leon durfte mit Zauberer Maxim Maurice auf die Bühne. Foto: ASB Landesverband Saarland e.V.
Leon durfte mit Zauberer Maxim Maurice auf die Bühne. Foto: ASB Landesverband Saarland e.V.

„Wird da heute geimpft?“, fragte eine Passantin über die sonntägliche Betriebsamkeit in der Illipse. Das nicht, aber tatsächlich waren an diesem Nachmittag in Illingens Kulturzentrum ehrenamtliche Helfer:innen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) im Einsatz. Sie testeten schnell und effizient alle rund 50 Anwesenden – als Mittel zum Zweck, teilte der ASB jetzt mit. Galt es doch, einem kleinen Jungen aus der Gemeinde Saarwellingen – nennen wir ihn Leon – ein unvergessliches Erlebnis zu schenken.

Leon ist schwer krank

Der Junge ist acht Jahre alt. Bei ihm wurde ein Hirntumor diagnostiziert, dazu Metastasen an der Wirbelsäule. Jeder weiß, was das bedeutet: Die Zeit wird knapp.

Junge zaubert gern

Nur zu gern hätte Leon einmal die Ehrlich Brothers live gesehen. Immerhin ist er vom Fach! Mittels Zauberkasten studierte er schon Kartentricks ein und verbuchte erste Erfolgserlebnisse als Nachwuchsmagier à la Harry Potter oder David Copperfield.

Saar-Zauberer Maurice ist sofort dabei

Doch Corona wegen sind Großveranstaltungen wie die der Ehrlich Brothers nach wie vor ausgesetzt. Also was tun? Jürgen Müller anrufen, den Koordinator des ASB-Wünschewagens. Er organisierte innerhalb weniger Tage einen tollen Ersatz: Maxim Maurice, der bereits im Sommer in der Uniklinik Homburg für zwei andere kleine Patienten gezaubert hatte, war sofort Feuer und Flamme, teilt der ASB mit.

Illinger Bürgermeister gibt sein OK

Diesmal sollte es allerdings eine richtige Vorstellung sein, mit Bühne, Publikum und allem Drum und Dran. Fragen kostet nichts, dachte sich ASB-Landesvorsitzender Guido Jost, und klingelte beim Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Illingen durch. Es habe gerade mal 15 Sekunden gedauert, da habe Armin König sein OK gegeben, so der ASB. „Wir sind sehr dankbar, dass uns die Gemeinde den Saal und das Gebäude so kurzfristig zur Verfügung stellte“, so Jost.

Viele Freunde und Verwandte kommen in die Illipse

Jetzt konnte Leons Eltern aktiv werden. 30 Verwandte und Freunde fanden sich auf ihre Einladung hin in Illingen ein. Dazu gesellten sich 20 Wunscherfüller:innen des ASB als zusätzliches Publikum, damit sich auch wirklich echte Konzert-Atmosphäre einstellte.

Leon weiß von nichts

Und Leon? Der ahnte bis zuletzt gar nichts. „Wir haben nichts verraten“, so seine Mutter laut ASB. Selbst, als der Wünschewagen vorm Haus parkte und Leon abholte, war der noch völlig ahnungslos. „Erst, als wir im Saal saßen und er die ganzen Requisiten gesehen hat“, dämmerte es dem Achtjährigen.

Dann darf Leon auch auf die Bühne

Und dann ging es auch schon los. Nach ein paar gemeinsamen Fingerübungen mit den Zuschauer:innen verblüffte Maxim Maurice mit diversen Tricks. In Ermangelung einer Jungfrau ließ der Deutsche Vizemeister der Großillusionen einen Tisch schweben und teleportierte den Ehering eines Zuschauers in eine Ananas.

Leon selbst bat er für eine magische Ballnummer mit „Anna“ und „Sophie“, so die Namen der Bälle, zu sich. Souverän assistierte er Maurice auf der Bühne. Dabei hatte Leon keinen Schimmer, warum sich die roten Bällchen in seiner Hand kontinuierlich vermehrten, wie er später bewundernd berichtete.

Mutter bedankt sich mit Tränen in den Augen

Nach dem Finale, einem spektakulären Kartentrick mittels eines riesigen Luftballons, bedankte sich Leons Mutter mit Tränen in den Augen für die „super Alternative“, die Jürgen Müller und sein Team auf die Beine gestellt hatten. „Das war ganz, ganz toll.“

Wünschewagen hat schon Dutzende Menschen glücklich gemacht

Der Wünschewagen des ASB ist seit Anfang 2018 im Saarland unterwegs. Er hat bereits mehrere Dutzend Menschen glücklich gemacht, darunter Natalie, die zum letzten Mal am Furpacher Weiher spazieren konnte, „Star Wars“-Fan Peter, dem ein unvergesslicher Tag bereitet wurde, und Horst, der ein Spiel seines FCS live im Stadion verfolgen durfte. Wer den Wünschewagen unterstützen will, kann sich als freiwillige:r Helfer:in melden oder spenden. Infos gibt es per E-Mail, [email protected], und Telefon, (0681)967340.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des ASB Landesverband Saarland e.V., 28.01.2022
– eigene Berichte