Gerüchte um mögliche Gründe für das Saarbrücker Kaufhof-Aus

Der Saarbrücker Kaufhof schließt spätestens im Sommer. Die Karstadt-Filiale in der saarländischen Landeshauptstadt bleibt weiter bestehen. Aber wie kamen diese Standort-Entscheidungen zustande? Einblicke könnten Gerüchte liefern, wie aus einem Bericht hervorgeht.
Das Haus Galeria Saarbrücken am Bahnhof werde zum 30. Juni 2023 dichtgemacht. Foto: BeckerBredel
Das Haus Galeria Saarbrücken am Bahnhof werde zum 30. Juni 2023 dichtgemacht. Foto: BeckerBredel

Saarbrücken: Galeria-Schließung steht an

Anfang dieser Woche ist bekannt geworden, dass die insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof eines ihrer beiden Warenhäuser in Saarbrücken dichtmacht. Wie das Unternehmen mitteilte, schließt das Haus Galeria (Kaufhof) nahe dem Bahnhof spätestens zum 30. Juni 2023. Der Standort von Galeria (Karstadt) beim St. Johanner Markt werde aber fortgeführt.

Dabei war es eigentlich von mehreren Medien zuvor genau andersrum vorausgesagt worden. Etwa das „Handelsblatt“ hatte im November 2022 von einer „Schließliste“ berichtet, nach der die Karstadt-Filiale in Saarbrücken zu Dutzenden Standorten gehört, die bundesweit geschlossen werden sollen, hieß es zu dem Zeitpunkt. Denn: die Kaufhof-Immobilie sei Eigentum der „Galeria-Mutter“ Signa. Für den Karstadt-Standort müsse hingegen Miete bezahlt werden.

Gerüchte um mögliche Gründe für Kaufhof-Aus in Saarbrücken

Warum aber kam es jetzt doch anders als erwartet? Wie die „SZ“ berichtet, sollen diesen Dienstag Gerüchte die Runde gemacht haben, die gegenteilige Eigentumsverhältnisse nahelegen würden. Den Gerüchten zufolge sei René Benko, Galeria-Eigner, „über Umwege an der Karstadt-Immobilie am St. Johanner Markt beteiligt“. Das „Kaufhof-Haus sei kürzlich verkauft worden“, heißt es im Zeitungsbericht auf Grundlage der Gerüchte. Laut „SZ“ ließ sich beides aber nicht bestätigen.

Den ausführlichen Bericht mit weiteren Hintergründen gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.

Sorge um Arbeitsplätze

Fest steht derweil: Die Schließungen von Galeria treffen Beschäftigte hart. Verdi sprach am Montag von einem „schwarzen Tag“. Man wolle die „vorgelegte Schließungsliste genau prüfen“ und „mit den aktiven Beschäftigten um jeden Arbeitsplatz kämpfen“, hieß es. Auch der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) meldete sich in einem Statement zu Wort.

Schließungen bundesweit

Neben dem Galeria-Kaufhaus in Saarbrücken werden bundesweit 51 Filialen schließen. Die betroffenen Filialen werden in zwei Etappen zum 30. Juni 2023 sowie zum 31. Januar 2024 geschlossen, kündigte das Unternehmen an. Etwa 4.000 Jobs seien insgesamt betroffen. Mit rund 11.000 Arbeitsplätzen werde Galeria weiterhin an 77 Standorten vertreten bleiben. Künftig soll das Sortiment „stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet“ werden, hieß es.

Update: „Mehrere Galeria-Standorte vor Schließung gerettet“.

Schutzschirm-Insolvenzverfahren

Galeria Karstadt Kaufhof war Ende Oktober 2022 zum zweiten Mal binnen weniger als drei Jahren in ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren gegangen.

Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte