Schüsse auf Ehefrau: Mann (80) nach Tat in Merzig zu Bewährungsstrafe verurteilt

Wegen versuchten Totschlags hat das Landgericht Saarbrücken einen 80-Jährigen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der Mann hatte versucht, seine Ehefrau mit Schüssen zu töten, nachdem diese ihn darum gebeten hatte.

Weil er seine an Demenz leidende Ehefrau auf ihren Wunsch erschießen wollte, ist ein 80-Jähriger am Montag (18. Januar 2021) vom Landgericht Saarbrücken zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden.

Urteil wegen versuchten Totschlags

Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte 18 Monate Bewährungsstrafe für tat- und schuldangemessen gehalten. Das Gericht verurteilte den Mann wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Steuerungsfähigkeit „erheblich gemindert“

Die Kammer ging nach dem Gutachten einer Psychiaterin davon aus, dass die Steuerungsfähigkeit des Mannes bei der Tat in einem Merziger Krankenhaus Mitte September „erheblich gemindert“ gewesen sei. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, weil sich alle Beteiligten im Vorfeld auf eine Verständigung geeinigt hatten.

Auf Ehefrau geschossen

Der Angeklagte hatte den Vorfall unter Tränen geschildert und die Vorwürfe gestanden. Demnach hat die 77-jährige Frau aus Angst vor der Unterbringung in einer geschlossenen Pflegeeinrichtung den Mann darum gebeten, getötet zu werden. Danach habe er sich selbst umbringen wollen. Der 80-Jährige wurde noch am Tattag festgenommen.

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Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte