Völklingen: Arbeitsbedingungen bei Amazon-Subunternehmen stehen in der Kritik

Die Beratungsstelle für Wanderarbeiter der Arbeitskammer hat die Arbeitsbedingungen bei Amazon-Subunternehmen, die auch für das Völklinger Verteilerzentrum im Einsatz sind, kritisiert. Darum geht es:
Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Peter Steffen
Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Peter Steffen

Kritik an Amazon-Subunternehmen

Im Amazon-Verteilzentrum in Völklingen gehen seit Ende 2020 Pakete aus Logistikzentren in Europa ein, werden entladen, sortiert und an die Kund:innen ausgeliefert. Mehr als 200 Jobs sind dort entstanden, viele bei Subunternehmen, wie der „SR“ berichtet. Kritik gibt es nun von der Beratungsstelle für Wanderarbeiter der Arbeitskammer.

Im Gespräch mit dem „SR“ bemängelte Heiner Weber von der Beratungsstelle die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Subunternehmen. Teilweise werde der Mindestlohn nicht eingehalten, da die Fahrer:innen nach Schicht bezahlt würden, aber alle Pakete zustellen müssten. Zudem würde der Arbeitskammer ein Arbeitsvertrag vorliegen, der Fahrer:innen für Schäden an den Fahrzeugen aufkommen lässt.

Nach Angaben des Rundfunkberichts sei ein Statement des Standortleiters vor Ort abgelehnt worden. Laut eines Amazon-Sprechers würden die Subunternehmer gut bezahlt; Amazon empfehle einen Einstiegslohn von zwölf Euro.

Kritik zum Start

Bereits zum Start des Völklinger Verteilerzentrums hatte es Kritik gegeben. Größtenteils Leiharbeiter:innen seien zu dem Zeitpunkt im Einsatz gewesen – mit einer Quote von 70 Prozent. Das bezeichnete die Arbeitskammer Saar als „ungewöhnlich“; branchenüblich seien 10,8 Prozent. Mehr dazu: „Amazon-Zentrum in Völklingen-Wehrden startet mit Leiharbeiter-Quote von 70 Prozent„.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte