Saar-Apotheken schlagen Alarm: Desinfektionsmittel-Knappheit wegen Coronavirus

Wie die Apothekerkammer des Saarlandes am heutigen Freitagabend (6. März 2020) informierte, bestehen derzeit Engpässe bei industriell gefertigten Desinfektionsmitteln in den saarländischen Apotheken. Auch die zur Herstellung von Desinfektionsmitteln benötigten Rohstoffe seien knapp.
Im Saarland besteht aktuell eine Knappheit an Handdesinfektionsmitteln. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa
Im Saarland besteht aktuell eine Knappheit an Handdesinfektionsmitteln. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa
Im Saarland besteht aktuell eine Knappheit an Handdesinfektionsmitteln. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa
Im Saarland besteht aktuell eine Knappheit an Handdesinfektionsmitteln. Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa

Desinfektionsmittelknappheit in saarländischen Apotheken

Wie die Apothekerkammer des Saarlandes am heutigen Freitagabend informierte, besteht in den saarländischen Apotheken aktuell eine Knappheit an Desinfektionsmitteln. Grund für die Knappheit ist die ungewöhnlich hohe Nachfrage nach Desinfektionsmitteln aufgrund der vermehrten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland.

Apotheken beklagen unsachgemäße Verwendung der Desinfektionsmittel

Laut Angaben der Apothekerkammer bekommen die saarländischen Apotheken seit Tagen kaum noch industriell gefertigte Desinfektionsmittel von ihren Händlern. Auch bei den für die Herstellung notwendigen Rohstoffen seien bereits Engpässe zu verzeichnen, die durch unsachgemäßen oder auch nicht notwendigen Einsatz von Desinfektionsmitteln entstanden seien.

Die knapp 300 Apotheken im Saarland seien trotz der widrigen Umstände bemüht, die gerade auch für schwer kranke, immungeschwächte Menschen sowie für Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen dringend benötigten Desinfektionsmittel zu beschaffen.

Wegen der Engpässe dürfen Apotheken die Mittel jetzt selbst herstellen

Aufgrund der Engpässe bei der Beschaffung von industriell gefertigten Desinfektionsmitteln hat die Bundesstelle für Chemikalien den Apotheken im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung erlaubt, Händedesinfektionsmittel selbst herzustellen.

Apothekerkammer warnt vor „Do-it-yourself-Anleitungen“

Die Produktion Desinfektionsmitteln sollte nur von Fachleuten erfolgen, da mit gefährlichen Chemikalien hantiert werden muss. In diesem Zusammenhang warnt Manfred Saar, der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes: „Für die Herstellung werden feuergefährliche Chemikalien benötigt, deren Verwendung aus guten Gründen reguliert ist. Hantieren Sie nicht selber mit solchen Chemikalien, und bringen Sie damit nicht sich und andere in Gefahr. Überlassen Sie die Herstellung den Fachleuten.“

Saar appelliert weiter an die saarländische Bevölkerung: „Auch Rohstoffe zur Herstellung von Desinfektionsmitteln sind zurzeit leider knapp. Bitte schonen Sie die Ressourcen und informieren Sie sich in Apotheken über die aktuelle Situation. Gesunde Haushalte brauchen momentan keine größeren Mengen Händedesinfektionsmittel, denn gegen das Coronavirus ist auch ausreichend gründliches und häufiges Händewaschen mit Seife wirksam. Nur wo das nicht möglich ist (zum Beispiel unterwegs), sind Händedesinfektionsmittel sinnvoll“.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Apothekerkammer des Saarlandes vom 06.03.2020