Menü-Mythen: Was man bei 10 Gängen im Restaurant erwarten kann
10 Gänge: Schafft man das überhaupt?
Am Wochenende waren wir bei einem ganz besonderen Event: Das Restaurant „Unter der Linde“ hat 10-jähriges Jubiläum gefeiert und hierfür zu 10 Gängen eingeladen. In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar „Mythen“ über 10 Gänge beantworten und euch Impressionen des Abends zeigen.
Wir haben vor dem Abend natürlich ein paar Freund:innen und Kolleg:innen erzählt, dass wir am Wochenende 10 Gänge essen werden und da kamen ein paar Fragen auf. Ein paar Mythen, die uns Menschen vor und nach dem Abend gefragt haben:
Mythen über 10-Gänge-Menüs (und mehr)
1. Rollt man nach so einem Abend nicht aus dem Restaurant?
Jein. Wenn der Abend und das Menü gut geplant sind, dann sind die einzelnen Gänge klein genug, dass man nicht nach dem vierten Gang schon gehen will.
2. Wird einem das nicht zu viel?
Nö, die Gänge haben genug Variation, sodass immer etwas Neues kommt, auf das man sich freut.
3. Wie lange dauert denn ein Abend mit so vielen Gängen?
Nach zwei Stunden ist man sicher nicht fertig. Wir waren circa 5 Stunden da und hatten immer ein wenig Zeit zwischen den Gängen.
4. Wie ist so ein Abend für die Küche?
Küchenchef Cyrille sagt, dass so ein Abend reinste Organisation ist – alles muss bis aufs letzte Detail stimmen und von der Zeit her gemanaged sein.
Weltrekord liegt bei 1.810 Gängen
10 Gänge halten sich übrigens noch in Grenzen. Der offizielle Weltrekord liegt, laut Guinnessbuch der Rekorde, bei 1.810 unterschiedlichen Gängen. Ein Restaurant in Budapest servierte diese im Jahr 2005. Ob es ein Genuss war, ist nicht überliefert – die 10 Gänge in der Linde waren es auf jeden Fall. In der Galerie seht ihr die einzelnen Gerichte.
10 Gänge – Das war das Menü
Ich hoffe, ich kann euch Hunger machen:
I. Pochiertes Ei, Rotweinscharlottensoße
II. Dreierlei vom grünen Spargel
III. Saarbrücker Pilzragout, Semmelknödel
IV. Saiblingsfilet, Rotweinsoße, Spinatgnocchi, Lauch-Gemüse
V. Burrata Ravioli, Bliesgauerbsenschaum, Rote Bete Püree
VI. Salzkaramell-Eis, Macvin
VII. Variation vom Topinambur
VIII. Zweierlei vom Ziegenkäse
IX. Erdbeeren, grüner Pfeffer, Pontarlier
X. Crème Brûlée, Griottines de Fougerolles
Warum das Menü zum Weltkulturerbe gehört
Auf den Fotos seht ihr: Es war ein ganz besonderer Abend und wir sind froh, gemeinsam mit der Linde gefeiert zu haben. Übrigens: Das klassische Menü hat etwas mit der Völklinger Hütte gemeinsam – beide sind Weltkulturerbe.
Das traditionelle Essen mit Apéritif, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Käse und Kaffee finde nur noch selten statt und müsse deshalb als Kulturerbe besonders geschützt werden. 2010 hat die UNESCO die „Cuisine Française“ als immaterielles Kulturgut anerkannt. Und dieses traditionelle französische Essen besteht eben aus Apéritif, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Käse und Kaffee. Dieses Kulturerbe sei besonders schützenswert.
Guten Appetit,
Victoria