Menü-Mythen: Was man bei 10 Gängen im Restaurant erwarten kann

Das klassische Menü besteht aus drei Gängen: Vorspeise, Hauptgericht, Dessert. Aber 10 Gänge? Victoria und Marcel vom "Saarbrücker Kompass" haben kürzlich die XL-Version genossen: Beim 10-jährigen Jubiläum der Linde in St. Arnual. 10 Gänge - wie satt ist man danach?
Victoria mit dem Team der Linde in St. Arnual: Chefkoch Cyrille und Inhaber Sebastian.
Victoria mit dem Team der Linde in St. Arnual: Chefkoch Cyrille und Inhaber Sebastian. Foto: Saarbrücker Kompass
Victoria mit dem Team der Linde in St. Arnual: Chefkoch Cyrille und Inhaber Sebastian.
Victoria mit dem Team der Linde in St. Arnual: Chefkoch Cyrille und Inhaber Sebastian. Foto: Saarbrücker Kompass

10 Gänge: Schafft man das überhaupt?

Am Wochenende waren wir bei einem ganz besonderen Event: Das Restaurant „Unter der Linde“ hat 10-jähriges Jubiläum gefeiert und hierfür zu 10 Gängen eingeladen. In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar „Mythen“ über 10 Gänge beantworten und euch Impressionen des Abends zeigen.

Wir haben vor dem Abend natürlich ein paar Freund:innen und Kolleg:innen erzählt, dass wir am Wochenende 10 Gänge essen werden und da kamen ein paar Fragen auf. Ein paar Mythen, die uns Menschen vor und nach dem Abend gefragt haben:

Mythen über 10-Gänge-Menüs (und mehr)

1. Rollt man nach so einem Abend nicht aus dem Restaurant?
Jein. Wenn der Abend und das Menü gut geplant sind, dann sind die einzelnen Gänge klein genug, dass man nicht nach dem vierten Gang schon gehen will.

2. Wird einem das nicht zu viel?
Nö, die Gänge haben genug Variation, sodass immer etwas Neues kommt, auf das man sich freut.

3. Wie lange dauert denn ein Abend mit so vielen Gängen?
Nach zwei Stunden ist man sicher nicht fertig. Wir waren circa 5 Stunden da und hatten immer ein wenig Zeit zwischen den Gängen.

4. Wie ist so ein Abend für die Küche?
Küchenchef Cyrille sagt, dass so ein Abend reinste Organisation ist – alles muss bis aufs letzte Detail stimmen und von der Zeit her gemanaged sein.

Weltrekord liegt bei 1.810 Gängen

10 Gänge halten sich übrigens noch in Grenzen. Der offizielle Weltrekord liegt, laut Guinnessbuch der Rekorde, bei 1.810 unterschiedlichen Gängen. Ein Restaurant in Budapest servierte diese im Jahr 2005. Ob es ein Genuss war, ist nicht überliefert – die 10 Gänge in der Linde waren es auf jeden Fall. In der Galerie seht ihr die einzelnen Gerichte.

10 Gänge – Das war das Menü

Ich hoffe, ich kann euch Hunger machen:

I. Pochiertes Ei, Rotweinscharlottensoße

II. Dreierlei vom grünen Spargel

III. Saarbrücker Pilzragout, Semmelknödel

IV. Saiblingsfilet, Rotweinsoße, Spinatgnocchi, Lauch-Gemüse

V. Burrata Ravioli, Bliesgauerbsenschaum, Rote Bete Püree

VI. Salzkaramell-Eis, Macvin

VII. Variation vom Topinambur

VIII. Zweierlei vom Ziegenkäse

IX. Erdbeeren, grüner Pfeffer, Pontarlier

X. Crème Brûlée, Griottines de Fougerolles

Warum das Menü zum Weltkulturerbe gehört

Auf den Fotos seht ihr: Es war ein ganz besonderer Abend und wir sind froh, gemeinsam mit der Linde gefeiert zu haben. Übrigens: Das klassische Menü hat etwas mit der Völklinger Hütte gemeinsam – beide sind Weltkulturerbe.

Das traditionelle Essen mit Apéritif, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Käse und Kaffee finde nur noch selten statt und müsse deshalb als Kulturerbe besonders geschützt werden. 2010 hat die UNESCO die „Cuisine Française“ als immaterielles Kulturgut anerkannt. Und dieses traditionelle französische Essen besteht eben aus Apéritif, Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch, Käse und Kaffee. Dieses Kulturerbe sei besonders schützenswert.

Guten Appetit,
Victoria