Saarländische Metall- und Elektroindustrie besonders hart von Corona-Krise getroffen

Die Metall- und Elektroindustrie im Saarland ist noch stärker von der Corona-Krise betroffen als die Unternehmen im Bund. Das zeigt eine Blitzumfrage des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) unter seinen Mitgliedsunternehmen.
Die Metall- und Elektroindustrie im Saarland leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa
Die Metall- und Elektroindustrie im Saarland leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa
Die Metall- und Elektroindustrie im Saarland leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa
Die Metall- und Elektroindustrie im Saarland leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Symbolfoto: Marijan Murat/dpa

Metall- und Elektroindustrie leidet stark unter Corona-Krise

Laut einer Blitzumfrage des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) ist die Metall- und Elektroindustrie im Saarland im Vergleich zum Bundesschnitt überdurchschnittlich stark von der Corona-Krise betroffen

Über 90 Prozent der Betriebe müssen Produktion einschränken

Demnach mussten im Saarland über 90 Prozent der Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie ihre Produktion einschränken. Bei der Umfrage, an der 50 saarländische Unternehmen mit 31.920 Beschäftigten teilgenommen haben, gaben lediglich acht Prozent an, dass sie ihre Produktion nicht zurückfahren mussten. Umgekehrt meldeten laut ME Saar 26 Prozent eine sogar sehr starke Produktionseinschränkung (im Bund 21 Prozent).

Starke Umsatzeinbrüche im Saarland erwartet

Wirtschaftlich hat die Pandemie erhebliche negative Folgen für die Unternehmen. Die Unternehmen rechnen angesichts der Einbrüche in diesem Jahr mit starken Umsatzrückgängen von 24,7 Prozent. Die höchsten Rückgänge erwarten im Saarland die Elektroindustrie mit einem Minus von 27,5 Prozent und der Fahrzeugbau mit 26,7 Prozent. Insgesamt gehen im Saarland 92 Prozent der Betriebe davon aus, in diesem Jahr weniger Umsatz zu erzielen als im Vorjahr. Im Bund sind es 84 Prozent.

Wie massiv die Corona-Ausfälle sich auf die Wirtschaft auswirken, weist auch ein Blick auf die Auslastung der Produktionsanlagen auf. Diese liegt mit bundesweit 65 Prozent im April und Mai noch unter dem Tiefststand in der Finanzkrise Mitte 2009, als die Auslastung auf 67 Prozent eingebrochen war. Im Saarland stehen sogar noch mehr Anlagen still: So meldeten die saarländischen Unternehmen eine Auslastung von gerade einmal 60,3 Prozent.

ME Saar fordert Konjunkturpakete

Als Ausweg aus dieser Krise wünscht sich ME Saar Konjunkturpakete. Das größte Produktionshemmnis sei nämlich aktuell die fehlende Nachfrage, wie 82,6 Prozent der Unternehmen im Rahmen der Umfrage angegeben hätten. An zweiter Stelle folge der Mangel an Ersatzteilen mit einer Nennung von 23,9 Prozent. Hier zeige sich laut ME Saar, dass die Lieferketten, beispielsweise durch Öffnung der Grenzen, wieder schnell reaktiviert werden müssen. Fehlende Arbeitskräfte als Grund für die Einbrüche (beispielsweise wegen Krankheit oder der Kita-Schließungen) nannten nur 17,4 Prozent.

Saar-Unternehmen wählen bislang Kurzarbeit statt Kündigungen

In der Krise griffen die saarländischen Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie vor allem zu dem Mittel der Kurzarbeit. So befinden sich 72,7 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit. Lediglich 4,1 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie Kündigungen aussprechen mussten. Knapp die Hälfte (48 Prozent) gab an, dass Kündigungen aktuell nicht zur Debatte stehen.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) vom 14.05.2020