Warum der Döner im Saarland jetzt gerettet ist

500 Tonnen Dönerfleisch werden täglich in der EU gegessen. Doch der Phosphat-Gehalt hatte im Umweltausschuss für Unruhe gesorgt.
Gute Nachrichten für Döner-Fans. Foto: red
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Gestern (13. Dezember 2017) stellte das Plenum des Europäischen Parlamentes klar: Der Döner bleibt erhalten.

Warum gab es überhaupt Streit um den Döner?
Die Fleischspieße werden bei der Produktion mit Phosphat angereichert. Dies ist notwendig, damit das Fleisch nicht zusammensackt. Phosphat ist für Fleisch zugelassen. Hersteller nutzen es aber auch bei Brät oder Kasseler. Durch eine Gesetzeslücke galt die Erlaubnis aber bisher nicht für tiefgefrorene Ware. Diese Ausnahme sollte nun behoben werden.

Was wollten die Befürworter denn erreichen?
Ihr Ziel bestand darin, neueste Gutachten über die Wirkungsweise von Phosphaten in Lebensmitteln abzuwarten. Die EU-Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) will diese bis Ende 2018 zusammenstellen. Dann hätte man nach dem Willen der Abgeordneten dieser beiden Fraktionen neu und wissenschaftlich abgesichert entscheiden können.

Ist Phosphat in Nahrungsmitteln denn schädlich?
Derzeit gilt eine erlaubte Tagesdosis von 70 Milligramm Phosphat pro Kilogramm Körpergewicht. Ein Döner Kebab bringt es auf gerade mal 134 Milligramm. Ein Glas Cola liegt mit 210 Milligramm deutlich darüber. In der Debatte des Parlamentes gaben Ärzte, die dem Plenum als Abgeordnete angehören, an, dass ein gesunder Mensch rund 30 Döner am Tag essen müsste, um die tolerierbare Tagesdosis zu überschreiten.

War der Streit also völlig überflüssig?
Das kann man so nicht sagen. Denn Phosphat ist in vielen Lebensmitteln enthalten, was aber nicht leicht erkennbar scheint. Hinter den Kennzeichnungen E338 bis E341, E343 sowie E450 bis E452 verbirgt sich letztlich auch nichts anderes als der nun ins Gerede gekommene Zusatz. Viele andere Lebensmittel werden ebenfalls mit diesem Stoff behandelt – vom Schinken über Fischkonserven und Backwaren.

Mit Verwendung von SZ-Material (Detlew Dewes).