Andreas S. soll Florian V. mit Tod bedroht haben – Durchsuchung bei dritter Person

Im Fall der tödlichen Schüsse auf eine Polizistin und einen Polizisten nahe Kusel sind weiter viele Fragen offen. Der 38 Jahre alte Tatverdächtige schweigt. Derweil liegen neue Informationen zur Vernehmung des 32-Jährigen vor: Florian V. soll Vorwürfe gegen Andreas S. erhoben haben.
In Sulzbach wurden die beiden Saarländer festgenommen. Foto: dpa/picture alliance/Thomas Frey
In Sulzbach wurden die beiden Saarländer festgenommen. Foto: dpa/picture alliance/Thomas Frey

Gemeinschaftlicher Mord und gewerbsmäßige Jagdwilderei: Das sind die aktuellen Vorwürfe gegen Andreas S. (38) und Florian V. (32). Die beiden Saarländer sitzen seit Dienstag in Untersuchungshaft. Bei einer Verkehrskontrolle im Landkreis Kusel sollen sie eine Polizistin und einen Polizisten erschossen haben. Seit der Festnahme schweigt der 38-jährige Tatverdächtige. Nach Angaben der Polizei hat V. bereits Aussagen zur Kontrolle und zur Wilderei gemacht. Selbst geschossen zu haben, bestreitet V. hingegen.

Andreas S. soll Florian V. mit Tod bedroht haben

Jetzt hat sich Christian Kessler, der Strafverteidiger des 32-Jährigen, im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland („RND“) zu Wort gemeldet. Laut Kessler habe der tatverdächtige V. eigenen Angaben zufolge noch nie eine scharfe Waffe abgefeuert. Das soll auch ein sogenannter Schmauchspurentest beweisen, an dem sein Mandat „aktiv teilgenommen“ habe, wird der Verteidiger im Bericht zitiert.

Laut „RND“-Informationen soll V. darüber hinaus ausgesagt haben, von Andreas S. mit dem Tode bedroht worden zu sein. Dem Bericht zufolge machte sein Rechtsanwalt dazu allerdings keine Angaben. Es stellt sich jedenfalls die Frage: Wenn der 32-Jährige tatsächlich noch nie selbst geschossen habe, was trieb er mit S. im Wald?

Anwalt: „Hilfstätigkeit erfüllt“

Dem „RND“ sagte Christian Kessler: Gegen ein „geringfügiges Entgelt“ habe Florian V. eine „untergeordnete, körperliche Hilfstätigkeit erfüllt„. Dabei soll es sich etwa um den Transport der erlegten Wildtiere gehandelt haben. Auch „Bild“ berichtet, dass Andreas S. seinen 32-jährigen „Gehilfen“ für das „Schleppen der Beute“ bezahlt haben soll – „zehn Euro pro Tier“. Bei Durchsuchungen in Sulzbach hat die Polizei tonnenweise verkaufsfertiges Fleisch entdeckt.

Durchsuchung bei dritter Person

Derweil soll es auch eine Hausdurchsuchung bei einer dritten Person gegeben haben, so die „SZ“. Laut Bericht sei jedoch unklar, ob diese als Zeuge oder Mittäter gesehen wird. Nach der Tat am Montagmorgen sollen sich S. und V. bei der Person gemeldet und um Pannenhilfe gebeten haben. In ihrem Fahrzeug transportierten die Tatverdächtigen 22 Stück Damwild, so die Angaben der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern.

Weitere Informationen zu der dritten Person gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen).

Gedenken an erschossene Polizeikräfte

Am heutigen Freitag (4. Februar 2022), 10.00 Uhr, soll mit einer bundesweiten Schweigeminute der beiden erschossenen Polizist:innen aus dem Saarland gedacht werden. Anschließend gibt es in Kusel eine nicht-öffentliche Trauerfeier mit Angehörigen und Kolleg:innen der Polizei. Am Donnerstag wurde bereits eine ökumenische Gedenkfeier in Kusel abgehalten. Seit gestern liegt in der Staatskanzlei in Saarbrücken ein Kondolenzbuch für die getöteten Polizeikräfte aus.

Verwendete Quellen:
– RedaktionsNetzwerk Deutschland
– Bild
– Saarbrücker Zeitung
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur