Heimtückischer Mord an Riegelsbergerin: Ehemann gesteht Tat

Ende Juli hat vor dem Landgericht Saarbrücken der Prozess gegen einen 56-Jährigen aus Riegelsberg begonnen. Dieser soll seine drei Jahre jüngere Ehefrau getötet und ihre Leiche in einem Wald verscharrt haben. Am Montag legte der Angeklagte ein Geständnis ab.
Wegen Mordes wurde ein 56-Jähriger (rechts im Bild) am Montag zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Foto: Katja Sponholz/dpa-Bildfunk
Wegen Mordes wurde ein 56-Jähriger (rechts im Bild) am Montag zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Foto: Katja Sponholz/dpa-Bildfunk

Heimtückischer Mord an Riegelsbergerin: Ehemann gesteht vor Gericht

Vor rund einem Monat ist am Saarbrücker Landgericht der Prozess gegen einen Mann (56) aus Riegelsberg gestartet. Der Saarländer soll seine 53-jährige Ehefrau ermordet und ihre Leiche im Anschluss in einem Wald verscharrt haben. Die Anklage geht von einem heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen aus.

Wie aus einem „SR“-Bericht hervorgeht, legte der 56-Jährige am Montag (21. August 2023) ein Geständnis ab. Laut dem Angeklagten habe es in der Beziehung länger gekriselt. Bei dem Mann seien die Sicherungen durchgebrannt, als sich seine Ehefrau geweigert habe, ihn zu umarmen. Das war am Morgen des 4. Februar. Der Riegelsberger hatte seine Frau im Laufe des Tages bei der Polizei in Völklingen als vermisst gemeldet.

Laut Geständnis sei er ihr am Morgen in den Keller gefolgt und hätte sie mit einem Geschirrtuch erdrosselt. „Den Entschluss dazu will er spontan gefasst haben“, schreibt der „SR“ unter Berufung auf die Angaben des Angeklagten.

Besuch von Datingseiten nach Tat

Im Verlauf des Prozesstags am Montag kam nach Angaben der „Bild“-Zeitung auch zum Vorschein: Wenige Stunden nach der Tat habe der Saarländer im Internet auf Datingseiten und Partnerbörsen „neue Liebschaften“ gesucht. „Ich wollte nicht alleine sein“, wird der Angeklagte zitiert.

Dem „SR“ zufolge vermutet der Verteidiger des Riegelsbergers eine Persönlichkeitsstörung. Unter anderem soll der 56-Jährige krankhafte Angst vor dem Alleinsein haben.

Frau wollte sich offenbar von ihrem Mann trennen

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Paar seit 28 Jahren verheiratet und wohnte mit vier Kindern zwischen 13 und 21 Jahren sowie einem Enkel in einem Einfamilienhaus, das der Frau alleine gehörte. Die 53-Jährige sei auf der Suche nach einer neuen Vollzeitstelle gewesen, um ihre Familie versorgen zu können, da sie eine Trennung von ihrem Mann beabsichtigt habe.

„Ich würde das als einen klassischen Femizid einordnen“, so Nebenklage-Vertreterin Rosetta Puma zu den Tatvorwürfen. Sie vertritt zwei der vier Kinder, die Nebenanklage erhoben haben.

Versuch, Ermittler zu täuschen

Nachdem er die Frau getötet habe, soll der 56-Jährige zunächst versucht haben, die Ermittler zu täuschen. So habe er sein Handy in seinen vor dem Wohnhaus geparkten Firmenwagen gelegt, damit man seine anschließenden Wege nicht mehr anhand eines Bewegungsprofils nachverfolgen kann. Dann sei er mit der Leiche im Kofferraum des gemeinsamen Familienautos zur Arbeitsstätte der Frau gefahren, um zu suggerieren, dass die 53-Jährige an ihrer Arbeitsstelle angekommen sei und erst später verschwand. Hier habe der Tatverdächtige das Handy seiner Frau abgeschaltet.

Die Leiche der 53-Jährigen soll er anschließend in einem Wald bei Riegelsberg vergraben haben. Seine blutverschmierte Kleidung soll er etwa sieben Kilometer weiter verscharrt haben. Zehn Tage nach der Tat gestand der Angeklagte sein Handeln und führte die Polizei zum Versteck der Leiche.

Der nächste Verhandlungstag ist für den 28. August angesetzt.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Bild Saarland
– Saarländischer Rundfunk