Extrem-Glatteis sorgte im Saarland für mehr als 110 Unfälle und 100 Rettungseinsätze

Am Mittwoch ist Eisregen-Unwetter über das Saarland gezogen. Zu Teilen stand das öffentliche Leben weitestgehend still. Dennoch hatten Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Co. viel zu tun. Etwa wurden im Tagesverlauf gut 240 Polizeieinsätze verzeichnet. Das ist die gesamte Bilanz:
Diese Aufnahme zeigt die Saar-Polizei am Mittwoch im Einsatz. Foto: Polizei Saarland/X (ehemals Twitter)
Diese Aufnahme zeigt die Saar-Polizei am Mittwoch im Einsatz. Foto: Polizei Saarland/X (ehemals Twitter)

Einsatzbilanz nach Eisregen-Unwetter im Saarland

Am gestrigen Mittwoch (17. Januar 2024) hatte Unwetter das Saarland fest im Griff. Dazu liegt mittlerweile eine Bilanz vor, die das Saar-Innenministerium am Abend veröffentlichte. „Bis 14.30 Uhr wurden im Zusammenhang mit der Wetterlage insgesamt 241 Polizeieinsätze verzeichnet“, hieß es. Zudem kam es landesweit zu 115 Unfällen. Dabei erlitten fünf Personen leichte Verletzungen. Schwere Stürze oder schwere Unfälle seien demnach ausgeblieben.

„Besonders hervorzuheben“ ist nach Angaben des saarländischen Innenministeriums die „bemerkenswerte Leistung des Rettungsdienstes“. Dieser war in 100 Fällen ausgerückt, um gestürzte Personen zu versorgen. „Dabei wurden leider drei Einsatzfahrzeuge durch Unfälle beschädigt“. Innenminister Reinhold Jost (SPD) sagte: „Ich danke ausdrücklich allen, die in diesen herausfordernden Situationen Verantwortung übernommen haben ganz herzlich. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass Solidarität und Zusammenhalt in besonderen Zeiten unerlässlich sind.“ Der Dank gilt sowohl allen, die beruflich im Einsatz unterwegs waren, als auch der Bevölkerung.

Alleine im Kreis Saarlouis waren nach Angaben der Feuerwehr die Gerätehäuser mit 284 Einsatzkräften besetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen hatte nach eigenen Angaben für die Einsatzbereitschaft alle sieben Gerätehäuser besetzt. In Saarbrücken war laut Mitteilung der Landeshauptstadt bis zum Nachmittag „kein erhöhtes Einsatzaufkommen“ zu verzeichnen gewesen.

Normalität kehrt teilweise wieder ein

Am heutigen Donnerstag kehrt derweil (zum Teil) wieder Normalität ein. Etwa die Schüler:innen im Bundesland haben wieder regulären Unterricht. Wie das Bildungsministerium am Mittwochabend mitteilte, gebe es wieder Präsenzunterricht – „auf Grundlage der sich weiter entspannenden Wetterlage“. Aber: „Bei extremen Witterungsverhältnissen entscheiden grundsätzlich die Erziehungsberechtigten am Morgen, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist“. Wenn sie sich dagegen entscheiden, müssten sie die jeweilige Schule benachrichtigen.

Am Airport Saarbrücken sollen die Maschinen heute wieder regulär abheben. Verzögerungen im Ablauf und Flugverspätungen könne man allerdings nicht gänzlich ausschließen. Das hänge von den vorherrschenden Witterungsverhältnissen ab. Reisenden empfiehlt der Flughafen, vor Anreise auf den Internetseiten der Fluggesellschaften den Flugstatus zu prüfen.

Im Saar-ÖPNV liegen derweil weiter Probleme vor – infolge des aktuellen Schneefalls. Mehr dazu hier: Bus-Verkehr im Saarland vielerorts wegen Schnee komplett eingestellt.

Wetterlage soll sich beruhigen

Heute Morgen muss an der Saar teils noch mit Glätte gerechnet werden, so die Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Tagesverlauf wechselt der gefrierende Regen dann in Schnee über. „Recht ruhiges Winterwetter“ liege dann ab dem Mittag/Nachmittag vor. Ruhig wird es laut DWD auch am Wochenende. Einzelne Schneeschauer könnten im Saarland zu sehen sein. Das gilt aber auch für Sonnenschein. In diesem Bericht findet ihr die gesamte Prognose des Wetterdienstes für die nächsten Tage.

Verwendete Quellen:
– eigene Berichte
– Mitteilung des Innenministeriums Saar, 17.01.2024
– Deutscher Wetterdienst
– Mitteilung der Landeshauptstadt Saarbrücken, 17.01.2024
– Mitteilung der Feuerwehren Neunkirchen/Saarlouis, 17.01.2024
– Saarländischer Rundfunk