Initiative gegen Sauftourismus im Nauwieser Viertel sammelt Unterschriften

Trotz Türstehern, Ruhebewahrern und den Bemühungen der Wirte ist die Lage im Nauwieser Viertel nach wie vor gespannt. Eine neue Initiative hat jetzt Unterschriften gegen den Sauftourismus in ihrem Wohngebiet gesammelt und dem Bürgermeister vorgelegt.
Das Bermuda-Dreieck zwischen den Kneipen „Fleur de Biere", „Kurze Eck" und „Mono" beim Nauwieser Viertel Fest. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das Bermuda-Dreieck zwischen den Kneipen „Fleur de Biere", „Kurze Eck" und „Mono" beim Nauwieser Viertel Fest. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das Bermuda-Dreieck zwischen den Kneipen „Fleur de Biere", „Kurze Eck" und „Mono" beim Nauwieser Viertel Fest. Foto: Nico Schneider/SOL.DE
Das Bermuda-Dreieck zwischen den Kneipen „Fleur de Biere", „Kurze Eck" und „Mono" beim Nauwieser Viertel Fest. Foto: Nico Schneider/SOL.DE

Das Nauwieser Viertel in Saarbrücken war in diesem Jahr stärker in der Diskussion und Kritik als je zuvor. Lärm und Müll durch Kneipengänger störten die Anwohner so sehr, dass die Stadt handeln musste.

Seither hat sich einiges getan – beginnend mit einer Plakatkampagne für mehr Rücksichtnahme, der Aufforderung, nach Mitternacht nicht mehr mit Getränken vor die Tür zu gehen, bis hin zu Türstehern und Ruhebewahrern. Doch offenbar waren all diese Maßnahmen noch nicht genug, um die Ruhe zu gewährleisten, die die Anwohner sich wünschen.

Initiative: „Mein! Dein? Unser Viertel!?“

Die Maßnahmen von Stadt, Wirten und Ordnungsamt seien zwar lobenswert, aber die neugegründete Initiative „Mein! Dein? Unser Viertel!?“ befürchtet, dass nach einigen Wochen alles wieder läuft wie zuvor. Darum hat die Gruppe Unterschriften gesammelt und Bürgermeister Ralf Latz übergeben. 502 Autogramme sind laut „SZ“ zusammengekommen. Aber wofür eigentlich?

Die Anwohner wünschen sich einen rücksichtsvollen Umgang im Viertel. Das heißt: Es müsse möglich sein, nachts Ruhe zu haben. Der „Sauftourismus“ müsse aufhören. Man wolle die Menschen, die bis in die späte Nacht auf der Straße stehen und Lärm machen, nicht kriminalisieren, aber man müsse ein Viertel gestalten, in dem man aufeinander Acht gibt.

Wohngebiet, nicht Kneipenviertel

Der Initiative ist es wichtig, zu betonen, dass es sich bei den Mitgliedern „nicht um ein paar Querulanten“ handelt, die anderen ihren Spaß nicht gönnen. „Wir sind nicht die, als die uns andere immer mal wieder darstellen: die, die mit dem Kissen an der Fensterbank lehnen und den anderen sagen, was sie tun dürfen und was nicht“, so die Gruppe laut „SZ“. Die Initiative sei vielmehr aus der Not der Menschen entstanden.

„Wir sind ein anderes Wohngebiet als der St. Johanner Markt. Wir sind ein Wohngebiet mit Bestandsschutz für Kneipen, nicht ein Kneipenviertel mit Bestandsschutz für Menschen“, so die Initiative. Die Situation habe inzwischen nichts mehr mit einem Szeneviertel zu tun, sondern gleiche einem Belagerungszustand. Das Nauwieser Viertel sei kein Partyviertel, in dem auch Menschen leben, sondern ein Wohnviertel mit vielen Kneipen.

Wer sich für die Initiative interessiert, kann sich per Mail bei [email protected] informieren.

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