Saarvenir-Macher rechtfertigen: „Es ging uns nie um Ästhetik“

Das "Saarvenir" – das neue Souvenir aus dem Saarland – wurde erst vor zwei Tagen enthüllt und hat bereits eine Welle von Reaktionen provoziert. Die sind meist nicht positiv. Es sei nie um Ästhetik gegangen, erklären sich die Tourismuszentrale und Wirtschaftsminister Jürgen Barke nun und legen die Kosten offen:
Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland, und der Wirtschaftsminister des Saarlandes, Jürgen Barke (SPD) haben auf die Kritik am "Saarvenir" reagiert. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk
Birgit Grauvogel, Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland, und der Wirtschaftsminister des Saarlandes, Jürgen Barke (SPD) haben auf die Kritik am "Saarvenir" reagiert. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk

Kritik und Spott nach Enthüllung von Saarvenir

Am Donnerstag (27. April 2023) enthüllten Wirtschaftsminister Jürgen Barke und die Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland Birgit Grauvogel in Saarbrücken das Saarvenir. Noch keinen Tag später waren die Medien gefüllt mit Kommentaren – und auch Spott. Die meisten Reaktionen fielen hämisch aus: „peinlich“ und „nicht schön“ gehören noch zu den gnädigeren. Der Linken-Abgeordnete Thomas Lutze fordert sogar, das Saarvenir wieder einzustampfen und einen neuen Wettbewerb auszuloben.

PR-Kampagne erfülle ihren Zweck: nationale Aufmerksamkeit

Nun haben die Macher in einer Pressemitteilung reagiert. Das Saarvenir polarisiere. Damit habe es seinen Zweck erfüllt. „Denn die Menschen innerhalb und außerhalb des Saarlandes setzen sich wie nie zuvor mit den Sehenswürdigkeiten des Saarlandes auseinander“, so die Tourismuszentrale. Die Aktion sei eine erfolgreiche PR-Kampagne.

„Es ging nie um Ästhetik“: Vielfalt statt Schönheit

„Es ging uns nie um die Ästhetik. Es stand sogar mal im Raum es ‚Schroovenir‘ zu nennen“, so Barke in der Mitteilung. Das hätte aber nicht jeder verstanden. Mit dem „PR-Stunt“ hätten die Macher die Vielfalt und Fülle des Saarlandes, nicht die Schönheit zeigen wollen. Es solle inspirieren, die echten Objekte und Reiseziele hinter dem ersten Eindruck zu entdecken und zu besuchen.

Saarvenir sei mit einem Augenzwinkern zu betrachten

„Das Saarvenir soll zum Kult werden – und es ist ganz klar mit einem Augenzwinkern zu sehen“, so der Wirtschaftsminister. Mit einem Souvenir von einer einzelnen Sehenswürdigkeit hätte man keine solche Aufmerksamkeit erzielt. Dass das Souvenir die Meinungen spaltet, finde man hervorragend.

Auch das Saarpolygon sei zunächst kritisch beäugt worden

Es sei zudem nicht das erste „Kultobjekt“, das im Saarland beim Start kritisch beäugt wurde, merkt die Tourismuszentrale in ihrer Mitteilung an. Auch das Saarpolygon habe bei der Ankündigung vor 7 Jahren ähnlicher Kritik gegenübergestanden. „Wir sind uns sicher, dass die Saarländerinnen und Saarländer dem Saarvenir trotz seiner ungewöhnlichen Erscheinung die Chance geben, Kult zu werden“.

Verkauf läuft seit Donnerstag

Zudem würde das Souvenir auch angenommen. Seit Donnerstag liefen die Bestellungen für das Saarvenir und die passenden Merchandise-Artikel im digitalen Saarvenirladen„. Die meisten Artikel wie das Klein-Saarvenir aus Resin, sowie Frühstücksbrettchen und Emaille-Tassen sind „made in Saarland“.

Budget von 230.000 Euro für gesamte Kampagne

Das Budget für das „Saarvenir“ beträgt etwa 230.000 Euro und umfasst alles von kreativer Konzeption bis zu Insta-Filter, Website, Merchandise und bundesweiter Video- und PR-Kampagne. Beteiligt waren mehrere Agenturen wie etwa zeit:raum aus Saarbrücken, saarpri Druck aus Merchweiler und die Kojoten Filmproduktion aus Stuttgart. Das kreative Konzept zur Saarvenir Kampagne stammt von Jung von Matt/Limmat.

Verwendete Quellen:
– Eigene Artikel
– Tourismuszentrale
– Wirtschaftsministerium
– LINKE