Sexualmord in Neunkirchen: Vorbestrafter Angeklagter besuchte noch am Tattag seine Bewährungshelferin

Mann wegen Sexualmordes an Gabriele M. vor Gericht

Der Prozess um den Sexualmord von Neunkirchen-Sinnerthal ist am Mittwoch (17. April 2024) fortgesetzt worden. Vor Gericht steht der vorbestrafte Sexualstraftäter Thomas F., der im Herbst eine Frau zunächst vergewaltigt und dann getötet haben soll.

Bewährungshelferin: Angeklagter war nicht auffällig

Wie der „SR“ und die „Rheinpfalz“ berichten, sagte am Mittwoch die Bewährungshelferin des Angeklagten vor dem Saarbrücker Landgericht aus. Der 61-Jährige sei zuverlässig und pünktlich gewesen und habe regelmäßig an Sitzungen teilgenommen. Auch am Tattag sei der Angeklagte bei ihr gewesen, alles sei wie immer gewesen. Der Tatverdächtige habe keine Auffälligkeiten gezeigt. Er habe der Bewährungshelferin auch gesagt, dass er mit seinem Roller wieder Waldwege befahren könne, ohne Angst haben zu müssen, wieder straffällig zu werden. Zudem habe er sich in Therapie befunden, als die Bewährungshelferin ihn betreute.

Thomas F. mehrfach vorbestraft

Thomas F. ist mehrfach wegen Sexualdelikten vorbestraft. Nach Verbüßung einer zwölfjährigen Haftstrafe und anschließender Sicherungsverwahrung wurde er 2020 auf Bewährung entlassen. Ein psychologisches Gutachten hatte ihm eine positive Prognose bescheinigt. Bereits 1991 soll der Illinger zu drei Jahren und sechs Monaten und 1997 zu sechs Jahren Haft verurteilt worden sein.

Tatortermittler schildert Leichenfund

Vor Gericht äußerte sich am Mittwoch auch ein Tatortermittler, der den Fund der Leiche schilderte. Gabriele M. war demnach nur noch mit einem T-Shirt bekleidet im Sinnerbach in der Nähe eines Radweges gefunden worden. Auf dem Kopf habe sie noch einen Schutzhelm getragen. Ihr E-Bike habe im Bach gelegen.

Frau vergewaltigt und getötet

Laut Anklage wollte die Seniorin Anfang September ihr Enkelkind von der Schule abholen und fuhr mit ihrem E-Bike von Schiffweiler nach Neunkirchen. Dabei sei sie „mehr oder weniger zufällig“ auf den Angeklagten getroffen, der sie vergewaltigt und wohl zu Tode gewürgt haben soll. Erst zwei Tage nach der Tat wurde die Leiche entdeckt.

DNA-Spur brachte wohl entscheidenden Hinweis

Zunächst fahndete die Polizei vergeblich nach einem Täter, bis sie rund eine Woche später einen Verdächtigen festnahm. Eine DNA-Spur hatte die Ermittler:innen zu Thomas F. geführt. Der Verdächtige hat sich bislang nicht zu den Mordvorwürfen geäußert.

Urteil im Mai erwartet

Im Prozess sind noch fünf weitere Verhandlungstage geplant. Ein Urteil könnte Ende Mai fallen.

Verwendete Quellen:
– Rheinpfalz
– Saarländischer Rundfunk
– eigene Berichte