Seit vielen Jahren kämpft Marlies Krämer (83) aus Sulzbach um Gleichberechtigung in der Sprache. Zuletzt hatte sich die Frau dafür eingesetzt, auf Formularen der Sparkasse als solche auch wahrgenommen zu werden. Jetzt ist es allerdings die Post, die der 83-Jährigen Ärger bereitet. Das geht aus einem „SZ“-Bericht hervor.
Problem mit der Post
Konkret gehe es um Folgendes: Von der Gender-Kämpferin verschickte Briefe würden wieder in ihrem Briefkasten landen. Das gehe bereits seit einem Jahr so. Ein Beispiel, das sie gegenüber der „SZ“ nannte: Ein Brief, den sie vor einer Woche nach Hamburg verschickt hatte, befand sich bereits einen Tag später wieder in ihrem Briefkasten. Ihrer Aussage nach seien die Briefe auch korrekt adressiert sowie frankiert gewesen, wie der Zeitungsbericht bestätigt.
Auch habe ihr Sohn den zuletzt genannten Brief erneut bei der Post abgegeben, neu frankiert sowie bezahlt. Das Resultat: nur einen Tag später landete der Brief wieder bei Krämer. Schreiben an die Deutsche Post selbst hingegen sollen wiederum angekommen sein. „Ich habe schon viel versucht, um an die Gründe zu kommen und ich werde auch nicht aufgeben“, wird die 83-Jährige von der „SZ“ zitiert.
Wie die Deutsche Post in den Antwortschreiben auf die Anfragen von Marlies Krämer reagiert hat, gibt es auf saarbruecker-zeitung.de zum Nachlesen. Hinweis: Der Beitrag gehört zum „SZ+“-Angebot der Saarbrücker Zeitung. Um diesen zu lesen, müsst ihr euch ggf. registrieren oder eine Bezahloption wählen.
Hintergrund
In ihrem Kampf um Gleichberechtigung in der deutschen Sprache hat sich Marlies Krämer bereits viele Male rüsten müssen, beispielsweise in einer Diskussionsrunde mit Rapper Bushido in der Sendung „Maischberger“. Erreicht hatte die 83-Jährige in ihrer Laufbahn unter anderem, dass im Reisepass auch „Inhaberin“ steht – und nicht nur „Inhaber“. An dieser Stelle findet ihr weitere Artikel zu dem Thema:
- Marlies Krämer (81) aus Sulzbach gründet Verein für sprachliche Gleichberechtigung
- Gender-Kämpferin Marlies Krämer lehnt Sulzbacher „Bürgermedaille“ ab
- Weibliche Anrede in Formularen: Bundesverfassungsgericht weist Klage von Saarländerin ab
Verwendete Quellen:
– Saarbrücker Zeitung
– eigene Berichte
– Deutsche Presse-Agentur