„Wütend sind wir“: Rehlinger will „Zukunftspakt“ für Saarlouis – wie es jetzt weitergeht

Nach dem Nein des US-Autoherstellers Ford zum Produktionsstandort Saarlouis will Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger einen "Zukunftspakt" für den Industriestandort auf den Weg bringen. Das ist bislang bekannt:
Im Bild: Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD, 3.v.l) marschiert mit Ford-Beschäftigten gemeinsam zu einer Kundgebung. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze
Im Bild: Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD, 3.v.l) marschiert mit Ford-Beschäftigten gemeinsam zu einer Kundgebung. Foto: picture alliance/dpa | Oliver Dietze

Rehlinger will „Zukunftspakt“ für Saarlouis

Der US-Autobauer Ford hat sich gegen den Produktionsstandort Saarlouis entschieden. Doch wie geht es jetzt weiter? Anke Rehlinger (SPD) will einen „Zukunftspakt“ für den Industriestandort auf den Weg bringen. „Jetzt erst recht!“, sagte sie am heutigen Donnerstag (23. Juni 2022) bei einer Sondersitzung des saarländischen Landtags. Wegen der Entscheidung des Ford-Managements vom Mittwoch, künftige Elektroautos nicht in Saarlouis, sondern im spanischen Valencia zu bauen, sind im Saarland 4.600 Ford-Arbeitsplätze sowie 2.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern gefährdet.

Verhandlungen mit Ford über Flächen

Rehlinger kündigte Verhandlungen mit Ford über Flächen an, die bisher dem Unternehmen gehören. Dort sollten „zeitnah“ neue, zukunftsfeste Arbeitsplätze entstehen können. Sie erwarte auch „aktive Unterstützung aus Berlin und Brüssel“ als Hilfe für den Strukturwandel im Saarland.

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Ford garantiere noch bis 2025 die Arbeitsplätze, bleibe aber auch danach „in Verantwortung für die Beschäftigten, die jahrzehntelang für den Erfolg dieses Standorts gearbeitet haben“.

Auch „eigene Ideen und Vorschläge“ erwartet

Sie erwarte, dass Ford auch „eigene Ideen und Vorschläge“ für Arbeitsplätze über 2025 hinaus in Saarlouis entwickle. „Die Ideen, die ich dazu kenne, die sind viel zu dürftig, viel zu vage, viel zu unkonkret und betreffen viel zu wenige Beschäftigte“, sagte sie. „Wenn das Saarland Tränen hätte, gestern hätte unser Land geweint“, sagte Rehlinger. Sie wiederholte, das saarländische Angebot sei besser gewesen als das spanische.

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„Wütend sind wir, weil wir alles getan haben und feststellen müssen, dass der Wettbewerb nie fair war und wir gar nicht gewinnen konnten.“ Sie betonte: „Der Standort Saarlouis hat Zukunft – mit und ohne Ford.“

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte