Gute Uni und sonst nichts? Warum Homburg völlig unterschätzt ist
Universitätsstadt, Kreisstadt… und was noch? Die Stadt Homburg ist die größte Stadt und gleichzeitig der Verwaltungssitz des Saarpfalz-Kreises. Mit knapp 44.056 Einwohnern ist sie sogar die drittgrößte Stadt im Saarland.
Abgesehen davon steht Homburg aber häufig im Schatten der Landeshauptstadt Saarbrücken. Völlig zu Unrecht, wie wir finden. Hier sind zehn Dinge, die Homburg besonders machen.
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1. Die größten Buntsandsteinhöhlen Europas
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Die Hohenburg ist keineswegs die einzige Sehenswürdigkeit am Homburger Schlossberg. Unterhalb der historischen Ruine wartet noch eine viel bedeutendere Sehenswürdigkeit, nämlich die Homburger Schlossberghöhlen.
Tatsächlich handelt es sich bei den Schlossberghöhlen um die größten Buntsandsteinhöhlen in Europa. Das von Menschen geschaffene Höhlensystem führt durch eine Reihe von imposanten Kuppelhallen, die einzigartige gelb-rötliche Maserungen im Sandstein zeigen. Die Gesamtlänge der Höhlenanlage beträgt 5.000 Meter – auch wenn nur knapp 800 Meter im Rahmen der geführten Touren zugänglich sind.
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2. Hochburg der Medizin im Saarpfalz-Kreis
In Homburg ist die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes beheimatet. Neben dem Campus beherbergt die Stadt auch das Universitätsklinikum, das nicht weniger als 30 Kliniken und sieben Institute umfasst. Ein besonderes Highlight für Architekturbegeisterte ist das “Gebäude 34”, der imposanteste Jugendstilbau auf dem Klinikgelände.
In unmittelbarer Nähe zum Uniklinikum befindet sich außerdem ein Schulzentrum mit elf Schulen für verschiedene Gesundheitsfachberufe, darunter Krankenpfleger, Kinderkrankenpfleger und Hebamme. Noch mehr Medizin an einem Standort geht nicht.
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3. Ein Fußballverein, der einst in der Bundesliga spielte
Wann war denn der FC Homburg in der Fußball-Bundesliga? Das ist tatsächlich schon eine Weile her. Den Aufstieg in die Bundesliga schaffte der Verein im Jahr 1986 mit dem Meisterschaftstitel in der zweiten Bundesliga.
Was allerdings noch viel interessanter ist: Fußballstar Miroslav Klose hatte beim FC 08 Homburg seinen Einstieg in den Profifußball und schoss dort sogar sein erstes Tor in der Profiliga. Eine Stadt, die fußballtechnisch mit so viel Tradition und Historie punkten kann, muss man einfach gut finden.
4. Heimat der saarländischen Bierikone
Das “UrPils” der Homburger Karlsberg-Brauerei ist gewissermaßen der Klassiker unter den saarländischen Bieren. Das Kultbier, das mittlerweile auch weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist, gibt es entweder als Longneck oder traditionell als Stubbi.
Mittlerweile hat die in Homburg ansässige Karlsberg Brauerei ein Sortiment aus rund 20 Bieren hervorgebracht. Vom erfrischenden Natur-Radler bis zum dunklen Naturweizen, hier ist für jeden Biergaumen etwas Passendes dabei. In puncto Bier punktet Homburg also ordentlich.
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5. Motorsport-Action der Extraklasse
Vielleicht nicht ganz die Formel 1, aber actionreich ist das Homburger Bergrennen allemal. Bei Bergrennen handelt es sich um eine eigene Disziplin im Motorsport, bei der die Teilnehmer im Einzelzeitfahren starten und das, wie der Name bereits vermuten lässt, auf einer bergauf verlaufenden Strecke.
Das Homburger ADAC Bergrennen hat einen festen Platz im nationalen und internationalen Motorsportkalender und findet dieses Jahr bereits zum 50. Mal statt. Das nächste Event findet am Wochenende des 13. und 14. Juli 2024 statt.
Auch lesenswert: Das Homburger Bergrennen ist nicht das einzige Event im Saarpfalz-Kreis, das einen Besuch lohnt. Hier findet ihr eine Übersicht an Veranstaltungen im Saarpfalz-Kreis, die ihr dieses Frühjahr auf keinen Fall verpassen solltet.
6. Einzigartiges römisches Freilichtmuseum
Im Homburger Stadtteil Schwarzenacker liegt das gleichnamige archäologische Freilichtmuseum. Die Anlage zeugt von der frühen Besiedlung der Stadt und ihrer bereits wichtigen Rolle zur Zeit der Römer.
Die ehemals 2000 Einwohner starke Siedlung ist heute in Teilen rekonstruiert und lädt zu einem Spaziergang durch die Zeit ein. Ein Rundgang durch das Römermuseum Schwarzenacker vermittelt lebendige Einblicke in das Leben der Römer vor rund 2000 Jahren. Wo kann man sonst Geschichte so hautnah erleben?
7. Überregional bekannte Meisterkonzerte
Wer denkt, Homburg sei ausschließlich Kreis- und Universitätsstadt, der irrt sich. Auch in Sachen Kultur ist in Homburg einiges los. Bei den jährlich stattfindenden Meisterkonzerten zeigen jedes Jahr internationale Koryphäen der Musikszene ihr Können im Homburger Saalbau.
Die Konzertreihe zählt zu den traditionsreichsten in Deutschland und ist überregional bekannt. Pro Saison finden zwischen acht und neun Konzerte statt. Ein ganz besonderes Highlight für Freunde der Kammermusik. Die aktuelle Saison der Meisterkonzerte läuft noch bis zum 30. Mai 2024.
8. Gleich mehrere Top-Unternehmen mit Homburger Adresse
Homburg gilt als wirtschaftliches Zentrum des Saarpfalz-Kreises – und das nicht ohne Grund. Gleich mehrere Spitzenunternehmen haben hier ihren Sitz oder zumindest eine bedeutende Niederlassung. Dazu gehört zum Beispiel die Bosch-Gruppe.
Mit der Robert Bosch GmbH, der Bosch Rexroth AG und der Moehwald GmbH betreibt Bosch gleich drei Werke am Standort Homburg. Weitere bekannte Namen in der Homburger Unternehmenslandschaft sind Michelin, Dr. Theiss Naturwaren und die Schaeffler Werke.
9. Modernste Schmiedelinie der Welt
Ein Top-Unternehmen mit Standort in Homburg haben wir noch gar nicht erwähnt. Der Weltkonzern thyssenkrupp betreibt seit 1947 einen Standort in Homburg, der als der effizienteste Produktionsstandort der Unternehmensgruppe gilt.
Im Jahr 2021 nahm thyssenkrupp im Werk in Homburg eine hochautomatisierte und digitalisierte Produktionslinie in Betrieb. Die 80 Milliarden Euro schwere Investition gilt als die modernste Schmiedelinie der Welt.
10. Geburtsort von gleich zwei Initiatoren des Hambacher Festes
Zwei Namen dürfen auf der Liste bedeutender Persönlichkeiten der Stadt Homburg auf keinen Fall fehlen: Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Georg August Wirth, ihres Zeichens Juristen, Journalisten und Schriftsteller.
Die zwei gebürtigen Homburger setzten sich mit ihrer journalistischen Tätigkeit unermüdlich für einen demokratischen Rechtsstaat ein und waren zwei der Hauptinitiatoren des Hambacher Festes, das den Beginn des Vormärz markierte.