Tödlicher Brand in Wiebelskirchen: Beide Angeklagte große Fans der Feuerwehr

Toni S. und Sebastian M., die beiden Angeklagten im Prozess um den verheerenden Brand in Neunkirchen-Wiebelskirchen mit einem Toten, haben vor Gericht ihre Aussage verweigert. Deutlich wurde jedoch, dass beide intellektuell eingeschränkt sind.
Toni S. (links) gilt laut Staatsanwaltschaft als Haupttäter. Sein mutmaßlicher Komplize Sebastian M. muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Fotos: Brandon-Lee Posse/SOL.DE.
Toni S. (links) gilt laut Staatsanwaltschaft als Haupttäter. Sein mutmaßlicher Komplize Sebastian M. muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Fotos: Brandon-Lee Posse/SOL.DE.
Toni S. (links) gilt laut Staatsanwaltschaft als Haupttäter. Sein mutmaßlicher Komplize Sebastian M. muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Fotos: Brandon-Lee Posse/SOL.DE.
Toni S. (links) gilt laut Staatsanwaltschaft als Haupttäter. Sein mutmaßlicher Komplize Sebastian M. muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Fotos: Brandon-Lee Posse/SOL.DE.

Im Prozess um den tödlichen Brand im Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen haben die Angeklagten ihre Aussage verweigert. Wie der „SR“ berichtet, äußerte der 29-jährige Hauptangeklagte Toni S. sich am Mittwoch (13. Februar) weder zu seiner Person noch zur Sache.

Sein mutmaßlicher Komplize, der 18-jährige Sebastian M., machte hingegen Angaben zu seinem Lebenslauf. Er hatte nach der Förderschule für Lernbehinderte in einer Einrichtung der Lebenshilfe im Landschaftsbau gearbeitet. Sebastian M. ist nicht geschäftsfähig. Er sei „Mitläufer“ und hätte zudem Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen – so beschrieb ihn sein Anleiter laut „SR“.

Toni S. und Sebastian M. hätten via WhatsApp-Sprachnachrichten viel über das Thema Feuerwehr kommuniziert. Sie gelten laut Anklage als ausgesprochene Feuerwehrfans.

S. habe mehrmals versucht, Mitglied bei der Feuerwehr zu werden. Das war aber mangels Eignung abgelehnt worden. Laut „SR“ sagt die Staatsanwaltschaft, der Angeklagte habe in der Vergangenheit gezündelt und soll – wie sein mutmaßlicher Komplize – intellektuell stark eingeschränkt sein.

Bei dem Feuer Mitte April 2018 brannten mehrere Stockwerke eines Wohn- und Geschäftshauses in der Kuchenbergstraße vollständig aus. Dabei kam ein 38-jähriger Bewohner ums Leben. 14 Personen mussten durch die Feuerwehr gerettet werden. Vier von ihnen wurden verletzt.

Toni S. ist wegen Brandstiftung mit Todesfolge und Körperverletzung angeklagt. Ihm drohen mindestens zehn Jahre Haft. Sebastian M. muss sich wegen Beihilfe verantworten. Die Angeklagten hatten die Tat bei der Polizei im Vorfeld der Verhandlung zugegeben.

Verwendete Quellen:
• Saarländischer Rundfunk
• eigene Berichte

Tödlicher Brand in Wiebelskirchen: Was bisher geschah
• 23. Januar: Prozess um tödlichen Brand in Wiebelskirchen: Ausländerfeindlichkeit mögliches Tatmotiv
• 26. Juli: Tödliches Feuer in Neunkirchen: Toni S. schon wegen Brandstiftung vorbestraft
• 25. Juli: Tödliches Feuer in Neunkirchen: Polizei fasst mutmaßlichen Mörder
• 20. April: Tödliches Feuer in Wiebelskirchen war Brandstiftung
• 19. April: Staatsschutz ermittelt in tödlichem Brand von Neunkirchen
• 18. April: Ein Toter bei Brand in Neunkircher Wohnhaus