St. Ingbert: Martin Stopp will Michelin-Sterne für Villa Almarin – Mexikaner „El Tigre“ kommt
Pharma-Familie Holzer investiert kräftig
Wenn es um Gastronomie im Saarland geht, kommt keiner mehr an der Place2B-Gruppe vorbei. Die Pharma-Familie Holzer (Ursapharm) investiert Millionenbeträge und eröffnet ein Objekt nach dem anderen. Der St. Johanner Markt mit dem neuen „Stiefel“, mit „IU“, „Sankt J.“ und „Tagesbar“ ist bereits fest in der Hand der rührigen Gastro-Gruppe. Diese hat ihren Sitz in St. Ingbert – wo sie gerade weitere beachtliche Aktivitäten startet.
El Tigre: Mexikanische Küche auch für Veganer
Dort gibt es in der Poststraße bereits das „Lea Cucina & Bar“, das zur Gruppe gehört. Derzeit suchen die St. Ingberter Gastro-Manager mit Hochdruck Personal für ihr neuestes Baby: Denn in der Kaiserstraße 62 (neben dem „Eiscafé Europa“) ist bald der Tiger los. „El Tigre“ soll moderne mexikanische Küche bieten – Cocina Mexicana. „Wir bringen die Vielfalt und Lebensfreude aus Mexiko direkt nach Sankt Ingbert“, versprechen die Macher. Die Eröffnung kündigt der neue Instagram-Auftritt für den Dienstag, 24. Januar, an.
Für den neuen Laden modernisieren die künftigen Inhaber die fleischlastige und kohlenhydratreiche mexikanische Küche: Im „El Tigre“ soll es vielfältige, hausgemachte Gerichte geben – mit vielen veganen und vegetarischen Speisen – dazu eigens kreierte Drinks und Craft-Bier. Speisen wird es vor Ort und zum Mitnehmen geben.
Michelin-Sterne sollen Villa Almarin schmücken
Noch spannender wird, was die Gruppe mit einem anderen Objekt in St. Ingbert vorhat – der Villa Almarin, wie SOL.DE erfahren hat. Hierfür hat die Familie Holzer eigens den Zwei-Sterne-Koch Martin Stopp verpflichtet. Für sein neues Engagement hatte der Gourmetkoch Ende 2022 das Saarlouiser Luxushotel „La Maison“ verlassen (Restaurant „Louis“).
Martin Stopp hat Großes in St. Ingbert vor. Mit neuem Konzept will er sich seine Sterne wieder erkochen. Jetzt steht auch fest, wo das Ganze stattfinden soll. Lange war nur bekannt: Man suche in St. Ingbert ein geeignetes Objekt.
Villa Almarin war kleinstes 5-Sterne-Hotel Deutschlands
Der Familie Holzer gehört seit einiger Zeit die Villa Almarin in der Ensheimer Straße. Der hübsche Jugendstil-Bau (auch „Villa bleu“ genannt) hat eine schillernde Geschichte hinter sich. 2015 machte die aus Kasachstan stammende Millionärsfamilie Tagabergenov, die bereits in St. Ingbert wohnte, aus der Villa das kleinste Fünf-Sterne-Hotel Deutschlands. Sieben luxuriöse Zimmer hatte das kleine, aber feine Hotel. Auch ein Gourmet-Restaurant gehörte zum Angebot. Sterne-Ambitionen gab es damals auch.
Die Pläne gingen dann – nach kurzer Betriebsphase – aber eher sang- und klanglos unter. Seit 2017 ist das Gebäude im Besitz der Familie Holzer. Jetzt soll die Villa erneut auf Sterne-Kurs gehen – diesmal aber richtig. Mit Martin Stopp sollte das auch gelingen. Der 42-Jährige erkochte für das „La Maison“ in Saarlouis recht schnell die beiden begehrten Michelin-Sterne. Seine Lern- und Arbeitsstationen davor waren ebenfalls hochdekorierte Sterne-Häuser: Klaus Erfort, die „Bühlerhöhe“ im Schwarzwald und das „Le Noir“ in Saarbrücken.
Martin Stopp trägt Michelin-Sterne als Tattoo
In den kommenden Monaten stehen erst einmal Bauarbeiten an. Das Reizvolle für Martin Stopp: Er kann Küche und Restaurant komplett auf sich und sein neues Team zuschneiden. Seinen Stil beschrieb er bei der Verleihung des zweiten Michelin-Sterns im März 2022 so: Eine „kreative Küche mit französischer Basis – Moderne trifft Tradition“.
Die Ambitionen stehen in der künftigen Villa unter der Leitung von Martin Stopp ganz klar wieder auf Sterne-Kurs. Einer muss es wohl mindestens sein, eher zwei. Immerhin trägt Martin Stopp seine bisherige beiden Sterne sogar als Tattoo. Wie schnell die begehrte Auszeichnung der Michelin-Tester nach St. Ingbert kommen wird, hängt nun vom Umbau-Tempo ab.
Der übernächste „Guide Michelin“ erscheint im März 2024. Erfahrungsgemäß gehen die Ergebnisse der anonymen Test-Esser nur bis Ende November in die jeweils nächste Ausgabe ein. Ein Neustart mit Stern würde natürlich deutlich mehr Gäste-Interesse mit sich bringen. Allerdings hat sich Martin Stopp auch in Saarlouis einen so guten Ruf erkocht, dass er auch so neugierige Gourmets in die künftige Villa nach St. Ingbert locken wird.
Saarbrücker „Stiefel“ war bisher das Meisterstück der Gruppe
Gelingt der Griff nach den Sternen, ist das für die Place2B-Gruppe und die Familie Holzer die Krönung ihrer bisherigen Gastro-Aktivitäten. Zur Gruppe gehört mit den Lokalen am St. Johanner Markt, dem Noya an der Saarbrücker Congresshalle, der Schaumbergalm in Tholey und weiteren Restaurants eine durchaus ansehnliche Zahl von Objekten. Michelin-Sterne zu erkochen und vor allem zu halten, ist allerdings die Königsklasse der Gastronomie. Bisher waren die Millionen-Investitionen in den traditionsreichen Saarbrücker „Stiefel“ und die sehr erfolgreiche Eröffnung des hübschen Brauhauses am St. Johanner Markt das Meisterstück der Gruppe. St. Ingbert wiederum könnte sich zum „place to be“ für Gourmets mausern.
Verwendete Quellen:
– eigene Recherche